Behandlung von Kindern
Auf der Basis meiner besonderen Erfahrung sowohl als Arzt für Chinesische Medizin als auch aus der langjährigen Tätigkeit als Kinder- und Jugendarzt entstand mein Lehrbuch „Chinesische Medizin für Kinder und Jugendliche – mit psychosomatischen Aspekten“. So ist auch in meiner jetzigen Praxis die erfolgreiche Behandlung von Kindern und Jugendlichen einer meiner Schwerpunkte.
Man könnte meinen, die Chinesische Medizin sei vor allem für Kinder gemacht, denn die Förderung einer harmonischen Entwicklung und die Bewahrung der Gesundheit stehen für sie an oberster Stelle. Die TCM sieht den jungen Menschen sowohl in seiner individuellen Einzigartigkeit als auch in seinen Bindungen zur Umwelt. Sie ist somit bestens geeignet, in der Kindheit den Grundstein für lebenslange Gesundheit zu legen. Da der TCM-Arzt auf erste diskrete Anzeichen einer Unausgewogenheit der Lebensenergie sowohl auf der körperlichen wie auf der seelisch-geistigen Ebene achtet, kann er Krankheiten frühzeitig behandeln - und dies dann auch ganz individuell.
Die meisten Erkrankungen im Kindesalter sind glücklicherweise nicht schwerwiegend, dennoch stößt die reine Schulmedizin schnell an Grenzen: Für Atemwegsinfekte, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Allergien, Neurodermitis, Einnässen, Schlaf- oder Schulprobleme und Verhaltensauffälligkeiten kennt sie kaum wirklich sinnvolle Mittel. Die TCM dagegen hat viele Möglichkeiten, aus dem Gleichgewicht geratene Energiekreisläufe bei Kindern wieder zu harmonisieren. Bringt die schulmedizinische Abklärung keinen Befund, erhebt der TCM-Arzt eine ausführliche Anamnese mit Zungen- und Pulsdiagnose.
Die ersten Schritte in der Behandlung sind die Beratung zur Lebensgestaltung im Alltag und die Anleitung zur ausgewogenen 5-Elemente-Ernährung. Die Regulierung und Stärkung der Verdauungsfunktion bei Kindern ist äußerst wichtig, denn nach chinesischer Auffassung hängt eine gestörte Verdauung unmittelbar mit typischen Kinderleiden wie Infektanfälligkeit, Bauchschmerzen, Allergien usw. zusammen. Therapeutisch können dann die Arzneipflanzentherapie und Akupunktur (bei Kindern auch ganz schmerzfrei mit Laser-Licht) eingesetzt werden. Akupunktur bringt das Qi zum Fließen, reguliert körpereigene Prozesse und aktiviert die Selbstheilungskräfte. Zusätzlich werden Eltern und Kind angeleitet, bestimmte Punkte selbst mit Akupressur auch vorbeugend zu behandeln. Bei schwerwiegenderen Problemen wird die Akupunktur meist mit der sehr wirksamen Arzneipflanzentherapie in Tropfenform kombiniert, die allerdings eine langjährige Ausbildung voraussetzt. Dadurch besteht häufig die Möglichkeit auf Antibiotika oder andere chemische Arzneimittel zu verzichten, die unerwünschte Nebenwirkungen verursachen können.
Ein Kind ist sehr abhängig von seiner Umgebung – also von seinen wichtigen Bezugspersonen und von den Lebensbedingungen. Wie ist seine Lebenssituation? Konflikte, Zeitdruck und Reizüberflutung beunruhigen es bis hin ev. zur Unruhe und Konzentrationsstörung eines ADHS. Hier können die Arztkontakte für beratende oder psychotherapeutische Gespräche mit dem Kind und seinen Eltern genutzt werden. Auch Qigong mit Kindern, das in der Übung Bewegung, Achtsamkeit auf die Atmung und Bilder innerer Konzentration vereint und durch Körperspürübungen oder Phantasiereisen ergänzt werden kann, ist sehr hilfreich, innere Ungleichgewichte auszubalancieren, damit sich das Kind wieder wohl fühlt und seine Unruhe und Ablenkbarkeit verliert.